In den letzten Jahren sind Radreisen in Deutschland sehr beliebt geworden. Man steigt einfach in den Zug oder das Auto, packt sein Fahrrad und gelangt an die schönsten Ziele unseres Landes. Oder – sollte man über kein eigenes Rad verfügen oder sich der Transport als zu schwierig erweisen – ist es auch problemlos möglich, sich vor Ort eins zu leihen.
Eine der interessantesten Gegenden ist der Harz, ein Mittelgebirge, welches früher durch DDR und BRD getrennt wurde, heute jedoch in seiner Gemeinschaft nicht schöner sein könnte. Es gibt zahlreiche Strecken für Mountainbikes und andere Fahrräder. Egal, ob man leichte Wege für Anfänger benutzt oder durch die schweren Strecken des Oberharzes fährt und mit dem Mountainbike an seine Grenzen kommt, es ist für jeden Fahrradfan etwas dabei.
Wer den Osten des Harzes erkunden möchte, der kann sich in Wernigerode, Quedlinburg oder rund um den Brocken vergnügen. Das E-Mountainbike kann hier seine Stärken ausspielen und hilft dabei, die teils knackigen Aufstiege zu meistern.
Die Tour beginnt in Schierke und führt durch kühle und dunkle Wälder hinauf auf die Spitze des höchsten Berges Mitteldeutschlands. Wer Natur liegt und gut trainiert ist, für den ist der Brockenweg ein einziges Highlight, denn hier gibt es einen Naturpark. Ein kleines Stück begleitet man das Flüsschen Kalte Bode, bis es nun zum Anstieg geht. Natürlich gibt es hier viele naturelle Sehenswürdigkeiten, wie den Mönchstein, ein bekannter Felsen, unweit der Brockenbahn. Nach dem Aufstieg lockt das Brockenrestaurant oben auf dem Berg und natürlich der Ausblick über das ganze Land. Es ist majestätisch. Der Abstieg ist steil und folgt dem Hexenlogo.
Wer weniger Kondition hat und trotzdem einen weitreichenden Blick haben möchte, der kann gern dem Acker-Kamm folgen. Diese Tour ist relativ leicht und noch dazu kurz. Der Ausgangspunkt ist der Parkplatz Stieglitzecke. Ab hier geht es im leichten Anstieg nach oben. Das erste Ziel ist der Großen Knollen mit seinem Aussichtsturm. Weiter windet sich der Weg nach oben, bis man die Waldgaststätte Hanskühnenburg erreicht. Auch hier findet man einen Aussichtsturm, der die spektakuläre Lage nur noch unterstreicht. Der Höhenweg hat besondere Ausblicke über den Harz und doch ist er nicht zu schwer zu fahren. Auch die Magdeburger Hütte wird angefahren, bevor man den Rückweg antritt und wieder auf dem Parkplatz rauskommt, dem Ausgangspunkt der Route.
Aber auch im Flachen gibt es eine Menge Sehenswürdigkeiten anschauen. Die Harzer Städte bestechen durch ältere und anschauliche Architektur. Die alten Fachwerkhäuser stehen meist schon seit dem 16. Jahrhundert an ihren Plätzen und wurden immer wieder restauriert und geschützt. Viele davon stehen unter Denkmalschutz und sind deshalb im ursprünglichen Stil erhalten geblieben. Die engen Gassen laden zum Radeln ein, doch auch das Gebiet um die beiden Städte ist leicht befahrbar.
Wer sich sich nicht übermäßig verausgaben möchte, der sollte den Innerste-Radweg nutzen. Das ist ein Fluss, der im Harz entspringt. Der seitlich folgende Radweg ist die meiste Zeit sehr flach. Ein bedeutender Ort während der Radtour ist der Innerstestausee. Auf dem Radweg kann man sehr viel Kultur und Geschichte kennenlernen, nämlich von dem Bergbau im Harz über die verschiedenen Naturräume, die hier betreten werden bis hin zur Adelsgeschichte der Region. Auch die Kirchen und Kapellen kann man hier mit besuchen. Der Weg ist 105 Kilometer lang und beginnt nahe der Stadt Clausthal-Zellerfeld. Der Weg geht ab Wildemann auf einem alten Bahngleis entlang und führt von hier aus bis hinunter nach Langelsheim über Lauthenthal. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, denn hier sollte man einen Abstecher nach Goslar machen. Die Stadt ist eine sehr geschichtsträchtige, wenn nicht sogar die bedeutendste in der Region und zählt zum UNESCO Weltkulturerbe. Aber man kann den Umweg natürlich auch auslassen und einfach dem Radweg weiter folgen, ohne Goslar gesehen zu haben. Dann gelangt man nach einigen Kilometern auf dem E-MTB ins Mittlere Innerstetal durch sanfte Hügel und vorbei an malerischen kleinen Dörfern. Ein weiteres Landschaftsbild prägen die zahlreichen Wassermühlen in der Region. Früher dienten sie zur Energieversorgung, doch heute spielt nur noch das Bauwerk eine Rolle und die romantische Natur. Feuchtwiesen und Buchenwälder prägen diese Region. Man sollte einige Abstecher machen, um sich Schlösser und Burgen anzuschauen. Wie wäre es mit einem Ausflug nach Salzgitter-Bad oder Oeber? Zwei weitere Schlösser auf der Tour sind Ringelheim und Derneburg, die riesige Parkanlagen haben. Und nun Hildesheim mit seiner UNESCO-Altstadt, den schönen Kirchen und antiken Stätten. Abwechslungsreich ist diese Tour auf alle Fälle.
Im Oberharz gibt es ebenfalls mit dem Rad viel zu entdecken. Von Clausthal-Zellerfeld ist es nicht mehr weit hinauf nach St. Andreasberg und Altenau, in zwei wunderschöne Wintersportorte, die jedoch auch im Sommer jede Menge Reiz bieten und E-Mountainbikern viel Spaß bereiten. Hier kann man sich den Torfhaus anschauen, der in der Nähe liegt. Das ist nach dem Brocken der zweithöchte Berg des Harz-Gebirges. Bad Harzburg ist ebenfalls sehr schön und als Kurstadt berühmt. Wie man sieht, gibt es hier in der Region sehr viele schöne Orte, Routen und Städte, die zu einem Besuch einladen. Viel besser, als im Tal, hat man hier den absoluten Weitblick. Aufgrund der vielen möglichen Ziele sollte man aber auch Zeit einplanen. Bei vielen E-MTB Verleihstellen ist eine Miete über mehrere Tage oder gar eine Woche möglich.
Wer Kultur bevorzugt, der sollte sich in Osterode einmal umschauen, egal ob zu Fuß oder mit dem Rad. Denn auch hier gibt es neben der Altstadt noch zahlreiche andere Highlights. Natur ist hier großgeschrieben, egal, ob man in die kleinen Städte fährt oder außerhalb durch den Wald. Radwege sind überall ausgezeichnet und natürlich wunderschön asphaltiert oder im Wald gelegen. Je nach Lust und Laune kann man sich also hier sein Rad schnappen und losfahren. Das nördlichste Mittelgebirge Deutschlands hat viele Highlights zu bieten.
Wer das Gebirge liebt, der kann auch eine Oderwaldtour mit dem Rad machen. Auf 47 Kilometern durch mittelschwere Landschaften geht es zu besonderen Orten und Highlights, wie die Lessingstadt Wolfenbüttel mit ihrem romantischen Stadtkern voller Fachwerkhäuser oder Hornburg, ebenfalls mit zahlreichen Fachwerkhäusern bedeckt. Die Kaiserpfalz Werla ist auch immer einen Besuch wert, wer einmal dort vor Ort auf dem Sattel sitzt. Einen kleinen Abstecher gibt es zum Klostergut Heiningen oder zur größten Schlangenfarm Europas. Besonders sind natürlich die Buchenwälder auf der Tour, die einzigartige Natur und die kleinen Gemeinden, durch die man mit dem Rad fährt. Besonders an kleinen Bachläufen und in den verschiedenen Dörfern kann man sich wie zu Hause fühlen. Es gibt auch genug Gasthöfe, die man auf einer Tour besuchen kannn. Wer Übernachtungsmöglichkeiten sucht, der hat zahlreiche Möglichkeiten sich in der Natur oder einer kleinen Stadt wohl zu fühlen. Besonders reizvoll ist der Mix aus Kultur und Natur.