Fatbikes zeichnen sich durch ihre extrabreiten Reifen aus. Die erste Version eines Rades mit diesen Reifen wurde in den 1980er Jahren entwickelt. Der französische Radrennfahrer Jean Naud baute für sich ein Rad für seine Wüstenreisen 1980. Er entwarf ein dreirädriges Rad mit fetten Reifen. Damit fuhr Naud von Zinder im Niger nach Tamanrasset, welches sich in Algerien befindet. Mit einem ähnlichen Rad durchquerte er 1986 die Sahara. Die Räder waren Prototypen von Michelin.
In den späten 1980er Jahren baute Simon Rakower in Amerika die ersten breiten Reifen, beziehungsweise Felgen. Er nannte diese Felgen SnowCat Rims. Der Grund für diese Entwicklung war das Rennen Idita Raceserie im Schnee von Alaska. Simon Rakower nutzte für seine extrabreiten Reifen zwei handelsübliche Felgen, die er zusammenschweißte. Diese so entstandenen Reifen sind noch sehr weit von den heute zu erhaltenden Reifen entfernt.
Erst über 15 Jahre später, 2005, baut die Firma Surly aus Bloomington Nimmesota die ersten Felgen und Rahmen in Serie und brachte diese auf den Markt. Im selben Jahr durch auf der Eurobike das Surly Pugsley vorgestellt. Diese Rad hatte 3,7 Zoll breite Reifen und 65 mm Large Marge Felgen.
Der Markt für Fatbikes entwickelt sich immer weiter. Waren zu Beginn der Entwicklung diese spezielle Art der Mountainbikes nur bei Salsa und Surly zu finden, so haben nun fast alle größeren Hersteller Fatbikes im Sortiment. Diese große Herstellerbreite ist auch der Grund, warum man nicht mehr drei bis sechs Monate auf sein Fatbike warten muss, sondern es jetzt schon bei lokalen Händlern und im Onlinehandel kaufen kann.
Den Hauptunterschied zu einem Mountainbike sind die Reifen. Diese sind bei den Fatbikes ganz einfach wesentlich breiter.
Die Reifen des Fatbikes sind mindestens 4 Zoll breit, teilweise aber auch bis zu 5 Zoll. Diese breiten Reifen können nicht auf normale Mountainbikes montiert werden, da hier der Rahmen nicht kompatibel ist. Die besonderen Geländeräder haben spezielle Gabeln und Rahmen, um den voluminösen Reifen aufzunehmen. Diese sind wesentlich breiter als bei normalen Rädern. Durch diesen breiteren Rahmen sind auch die Einbaubreiten der Naben größer. In der Front sind es 15×150 mm und am Heck meist 12×197 mm. Hier sollte aber auf die exakte Größe geachtet werden, da aus auch Gabeln und Rahmen mit einer geringeren Einbaubreite gibt.
Die breiten Reifen eines Fatbikes sind auch die Ursache, dass andere Bauteile an diesem Rad größer als bei normalen Mountainbikes sind. So sind die Kurbeln mit einer größeren Lagerbreite versehen. Dies ist notwendig, da sonst die Fersen des Fahrers die Hinterbaustreben berühren. Die normale Lagerbreite, das ist der Abstand der Kurbelarme, ist bei einem Fatbike 100 mm.
Da bei den Fatbikes alles größer ist, bringen diese Räder auch zusätzliches Gewicht mit sich. Dieser Unterschied ist aber nicht so groß, wie gedacht. Zu bedenken ist auch, dass man durch die Dämpfung der Reifen sehr leicht fahren kann und auch auf Sand, Schotter und Schnee ein Weiterkommen garantiert ist, im Gegensatz zu einem Mountainbike.
Was bei Fatbikes mit normalen Mountainbikes zu vergleichen ist, ist der Antrieb. Wie auch bei den normalen MTB gibt es 2×11 oder auch 1×11 Antriebe. Hier kann ganz nach dem zu befahrenden Gelände gewählt werden.
Fatbikes lassen sich da weiterfahren, wo andere Mountainbikes nicht mehr weiter kommen. So sind diese speziellen Räder durch ihre breiten Reifen leicht durch Schlamm, auf Schnee und im Sand zu fahren. Normal breite Reifen würden auf diesen Untergrund einfach versinken. Aber auch auf Asphalt und jedem anderen Untergrund lässt sich durch die hervorragende Laufeigenschaft der Reifen sehr gut fahren. Aber auch die Dämpfung der Reifen ist so gut, dass über Stock und Stein gefahren werden kann.
Die Fatbikes haben eine sehr einfache Konstruktion, meist ohne Federgabel, wo somit auch weniger Wartung von Nöten ist.
Zum Schluss kann gesagt werden, dass mit Fatbikes da weitergefahren werden kann, wo andere Räder nicht mehr funktionieren. Dies erhöht den Spaßfaktor, da man sehr spezielle Stellen bezwingen kann. Aber nicht nur Crossstrecken lassen sich leicht fahren, sondern auch der Weg von Schule oder Arbeit nach Hause.
Eine große Frage beim Kauf eines Fatbikes ist die Frage nach den Eigenschafte. Soll das Rad mit oder ohne Federgabel sein, sollten die Reifen mit Schlauch oder Tubeless sein und wie hoch sollte der Reifendruck auf den Rädern sein. Meist ist das Einsatzgebiet des Rades für seine Ausstattung maßgeblich.
Die Reifen eines Fatbikes haben durch ihre Größe eine sehr gute Dämpfungseigenschaft. Somit ist in den meisten Fällen eine Federgabel überflüssig. So eine Starrgabel ist aber nur auf normalen Wegen zu favorisieren. Da ein voluminöser Reifen auf Unebenheiten und feinen Schläge sehr schnell reagiert und somit ein „Flummi-Effekt“ auftritt. Also ist für Geländefahrten eine gedämpfte Federgabel die richtige Ausstattung. Diese unterbindet den „Flummi-Effekt. So eine Federgabel hat einen geringen Federweg. Einen noch größeren Federweg hat eine normale Federgabel. Diese wir meist genutzt, wenn in schwierigen Gelände gefahren wird und vor allem bergab. Mit diesen Rädern ist es dann aber schwierig, längere Anstiege zu fahren.
Im Moment sind Schlauchsysteme bei den Reifen noch in der Überzahl. Dies hat einige Gründe. Damit ein Reifen Tubeless geeignet ist, muss die Felge perfekt abgedichtet sein. Dies ist schwer zu realisieren. Da auch sehr viele Felgen durchlöchert sind, werden die Felgenbänder schnell beschädigt und somit verliert der Reifen Luft.
Mit dem Luftdruck kann man die Dämpfung, das Lenkverhalten, den Rollwiederstand und die Traktion bestimmen. Für all diese Parameter gibt es aber nicht den einzig richtigen Luftdruck. Dieser wird durch verschiedene andere Einflussgrößen bestimmt. Hierzu zählen das Gewicht des Fahrers, die Reifenbreite, die Reifen und die Felgen und der Fahrstil des Fahrers. Einige Reifen benötigen schon von Haus aus weniger Druck als andere. Der Luftdruck bei leichten Fahrern ist auch geringer als bei schwereren Fahrern. Einen allgemeinen Richtwert gibt es aber beim Luftdruck. Der Reifen darf nicht mehr als 0,8 Bar haben. Am besten ist, wenn der Fahrer mit verschiedenen Luftdrücken experimentiert, um den richtigen zu finden.
Je breiter die Aufstandsfläche ist, umso weniger sinkt das Rad ein. Dies ist im Winter sehr von Vorteil, aber auch auf Sandflächen.
E-Fatbikes sind Fatbikes mit elektrischem Hilfsmotor. Die ersten Modelle kamen im Jahr 2014 auf den Markt, wobei der Markt nach wie vor noch relativ klein ist. Nur wenige Hersteller bieten diese Bikes an, Haibike sticht hierbei etwas hervor. Ihre „Fatsix“ Reihe ist unter Pedelecfahrern sehr beliebt und in Communities wird reger Gedanken- und Erfahrungsaustausch betrieben.
Ein Elektro Fatbike hat spezielle Anforderungen. So muss der Rahmen durch den vorhandenen Motor und dem Akku verändert werden, so dass diese Komponenten gut an dem Rad untergebracht werden können. Aber nicht nur zur Integration muss der Rahmen verändert werden, sondern er muss in seiner Geometrie so angepasst werden, dass sich der Schwerpunkt verbessert, da der Akku und der Motor einiges an Gewicht mit sich bringen. Diese zusätzliche Last erfordert beim Umgang mit den E-Fatbikes etwas Eingewöhnung, im Fahrbetrieb sorgt der Motor allerdings für ein deutlich schnelleres Vorankommen auf jedwedem Untergrund.
E-Fatbikes haben die gleichen Eigenschaften wie normale Fatbikes. Mit ihnen lässt es sich leicht auf allen möglichen Untergründen fahren, auch in Winterlandschaften, auf Sand oder im Schlamm. Ein E-Fatbike hat aber auch noch andere Eigenschaften. Die Tretunterstützung, die durch den Motor geboten wird, macht weitere Strecken und auch mehr Höhenmeter möglich, die ohne größere Anstrengung erreicht werden können. Durch diese Unterstützung kommt es auch zu einer schnelleren Regeneration des Körpers nach langen Ausfahrten.
Für E-Bikes gibt es generell zwei Arten, wie der Motor angebracht ist. Zum einen der Hinterradmotor, welcher eine Nabenschaltung hat. Dieser ist für E-Fatbikes nicht sehr vorteilhaft, da die Gewichtsverteilung mangelhaft ist, was gerade auf schwierigem Untergrund problematisch ist. Besser ist ein Mittelmotor, welcher bei den meisten Kaufbikes auch Standard ist. Bei dieser Aufteilung ist der Schwerpunkt optimal angepasst und das Rad hat einen höheren Wirkungsgrad.
Theoretisch lässt sich so ein Motor auch an einem gewöhnlichen Fatbike nachrüsten. Dies kann mit verschiedenen Bausätzen durchgeführt werden. Ein Problem dabei ist allerdings, das diese Bausätze für Hinterradmotoren gemacht sind, welche die oben genannten Probleme aufweisen. Ratsamer wäre daher die Anschaffung eines Modells mit Mittelmotor, welches allerdings auch mit höheren Kosten verbunden ist.